Der sichere Umgang mit Sauerstoffarmaturen

Sauerstoff und Schmierstoffe – eine explosive Kombination

Sauerstoff wird heutzutage vielseitig eingesetzt: ob in der Medizin, der Luft- und Raumfahrt oder im industriellen Bereich. In vielen Industrieanlagen sind Absperrarmaturen und Ventile verbaut, deren bewegliche Teile mit Öl und Fett als Schmierstoff behandelt werden, mit dem Ziel sie leichtgängiger zu machen und Reibung zu minimieren oder wenn Ölrückstände der Teile-Fertigung vorhanden sind. Kommen die Ventile allerdings mit dem Medium Sauerstoff in Berührung, ist höchste Vorsicht geboten. Sauerstoff ist eine gefährliche Zündquelle für Öle und Fette und auch eine Vielzahl der Metalle und Metalllegierungen brennen beim Kontakt mit Sauerstoff. Nicht selten sind schwerste Unfälle die Folge.

Um einen sicheren Umgang mit Sauerstoffarmaturen zu gewährleisten, müssen bestimmte Kriterien eingehalten werden. Nur geschulte oder eingewiesene Personen dürfen mit Sauerstoff umgehen. Oberste Priorität hat die Vermeidung bzw. Beseitigung von entflammbaren Verschmutzungen. So ist es enorm wichtig, dass alle mit Sauerstoff in Berührung kommenden Ventil- und Anlagenteile für den Sauerstoffeinsatz gereinigt und sauber sind. Sprich, sie müssen frei sein von

  • Schlacke, Rost, Schweißrückständen und Stahlmaterial, sowie von losen Teilen oder solchen, die sich durch den Betrieb ablösen können
  • Öl, Fett und Lösemitteln
  • anderen Fremdstoffen und Partikeln wie Verpackungsmaterial, Rostschutzmitteln und Bearbeitungsspänen

Auch eine Berührung mit ölhaltigen Putzlappen oder fettigen Fingern muss unbedingt vermieden werden. Bei der Montage von Sauerstoffarmaturen darf keine öl- oder fettverschmutzte Kleidung getragen werden. Mit Öl und Fett verunreinigte Geräte für Sauerstoff müssen sofort mit speziell dafür vorgesehenen Lösemitteln bzw. durch spezielle Reinigungsverfahren gesäubert werden.

M-tech-Ventile sind für den Hochdruckbetrieb mit Sauerstoff geeignet

Alle Ventile der Baureihe MPG sind für den Sauerstoffeinsatz konzipiert. Es werden geeignete Werkstoffe verwendet und unsere Ventile werden sauerstoffgerecht in einer eigens dafür vorgesehenen Reinigungsanlage gereinigt und anschließend in einem speziellen Reinraum, welcher die Anforderungen der Klasse ISO 7 gemäß DIN EN ISO 14644-1 erfüllt, montiert. Für Sauerstoff gereinigte Ventile, Ventilteile, Anschlussstücke, Dichtsätze, O-Ringe etc. werden vor Versand 2-fach in Folie vakuumiert, Öffnungen werden mit gereinigten und geeigneten Kunststoffstopfen verschlossen. Anschließend werden die Vakuumbeutel wie folgt gekennzeichnet „gereinigt und entfettet – für Sauerstoff geeignet“. Zusätzlich bestätigt das beigefügte Abnahmeprüfzeugnis, dass die für Sauerstoff geltenden Anforderungen erfüllt wurden.

Unsere MPG-Ventile wurden von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) auf Ausbrennsicherheit bei Einwirkung von Sauerstoff-Druckstößen bei 420 bar und 60° Celsius geprüft.

Der Prüfung wurden die sicherheitstechnischen Anforderungen der Unfallverhütungsvorschrift „Sauerstoff“ BGV B7 (alt VBG 62) in ihrer gegenwärtig gültigen Fassung zugrunde gelegt.

Nur durch Kenntnis der spezifischen Eigenschaften des Sauerstoffs und unter Berücksichtigung der damit einhergehenden Anforderungen, kann ein sicherer Umgang mit diesem Medium gewährleistet werden.